Ein langgehegter Wunsch unseres Dirigenten Jan Jäger, der ja auch als Kreisdirigent fungiert, ist am vergangenen Samstag in Erfüllung gegangen: Die Abhaltung eines Marschmusik-Workshops. Veranstaltet wurde dieser Workshop vom Kreismusikverband Heidenheim; unser Dirigent Jan Jäger war für die Organisation zuständig.
Eingeladen waren vor allem die Dirigenten und Schlagzeuger der Musikvereine aus dem Kreis. Nach einem Theorieteil folgte der praktische Teil, bei dem mit einer Kapelle – hier stellte sich der Gerstetter Musikverein gerne zur Verfügung – weitergeprobt wurde. Leider war trotz intensiver Werbung das Interesse von den anderen Vereinen aus dem Kreis nicht sehr groß. Neben unserem Dirigenten Jan Jäger und unserem „Vize“ Thomas Berger haben nur noch ein Dirigent, sowie eine Dirigentin, die außerhalb des Kreises Kapellen leiten, teilgenommen. Eigentlich schade, denn die Marschmusik wird wohl in jedem Musikverein stiefmütterlich behandelt. Nicht zuletzt deswegen, da es einfach an der Gelegenheit fehlt; Festumzüge in den Terminkalendern eher selten vorkommen. So ist es nicht verwunderlich, dass die „Formation“ vieler Vereine gelinde gesagt eine Katastrophe ist.
Mit Reiner Mäder, ein ehemaliger Berufsmusiker sowie Klarinettist und Saxophonist konnte ein wahrer Experte auf dem Gebiet der Marschmusik gewonnen werden. Die älteren Musiker kennen ihn noch als ehemaligen Kollegen unseres früheren Dirigenten Gerd Henning. Mäder leitet derzeit Musikvereine, die Ober- und Höchststufe spielen.
Am vergangenen Samstag um neun Uhr war es soweit. Die Musiker, welche am Schlagzeug, an den Becken und Trommeln im Einsatz sind, sowie die Dirigenten haben mit dem Theorieteil begonnen. Es wurden die Grundlagen der Zeichengebung des Dirigenten bei der Marschmusik mit Taktstock und Tambourstab, das Anmarschieren, Einschlagen, Lockmarsch, Anhalten im klingenden Spiel und Abriss eines Marsches besprochen und auch geübt. Kaum zu glauben, was es alles zu beachten gilt.
Im Ochsen in Heldenfingen hatten sich die Musiker und Dirigenten, sowie unser Dozent ein ausgiebiges Mittagessen redlich verdient. Anschließend sind die restlichen Musiker aus unserem Verein dazugekommen – und weiter gings. Alle waren mit Feuereifer bei der Sache. Gestartet wurde mit dem „Holz“. Wurden die Mädels anfänglich noch etwas von den anderen belächelt, so wurde Allen, als die restlichen Register an der Reihe waren schnell klar, dass es nicht so einfach ist wie es scheint. Aber die Gerstetter Musiker sind multitasking-fähig und nach einigen Übungen klappte das Marschieren und die Instrumentenhaltung wie am Schnürchen – meistens jedenfalls. So war auch Reiner Mäder nach vielen kritischen Blicken am Ende sehr zufrieden.
Nach einer Kaffeepause wurde gleich weitergeübt. Die Dirigenten übernahmen abwechselnd das Zepter. Als der Regen aufgehört hatte zog es zum Abschluss die Musiker noch ins Freie, um einen „echten“ Umzug zu laufen.
Viel zu schnell ging ein spannender und informativer Workshop zu Ende. Respekt haben sich vor allem die Schlagzeuger verdient, denn diese mussten wirklich intensiv und lange proben.
Ein herzliches Dankeschön geht an Reiner Mäder für die Leitung des Workshops und für seine Geduld, für die vielen Tipps und lustigen Sprüchen. Es hat allen sehr viel Spaß gemacht und wir haben viel gelernt. Schon bald, nämlich beim „Wecken“ am Kinderfest sowie Ende Juli am Festumzug anlässlich des Kreismusikfests in Gussenstadt haben die Gerstetter Musiker die Gelegenheit, eine „1a-Performance“ abzuliefern – versprochen.
Nicht zu vergessen, den Kuchenbäckerinnen zu danken; die Verpflegung war super. Auch dem Kreisverband Heidenheim als Ausrichter gilt unser herzlicher Dank.
(geschrieben von Ute Lang)